Death Parade
©Universum Anime

Death Parade: Fantasy trifft Mystery.

Die Genrevielfalt ist bei Animes sehr groß und jedes Quartal kommen Neue hinzu. Ein paar von ihnen werde als Geheimtipp gehandelt, und einer davon ist zweifellos Death Parade, welcher jetzt dank Universum Anime seinen Weg zu uns nach Deutschland findet. Volume eins mit den ersten vier Folgen liefert einen interessanten Einblick in die Serie und zeigt, wohin die Reise mit den weiteren Folgen gehen könnte. Dabei fällt aber auch auf, dass manchmal der typische Fall der Woche zu wenig für eine Handlung ist, vor allem wenn sich das ganze immer wieder wiederholt.

Die Handlung der ersten Episode von Death Parade beginnt mit einem Paar, das in getrennten Fahrstühlen in einer Bar ankommt. Sie wissen nicht, wie sie dorthin gekommen sind und ein Barkeeper erzählt ihnen, dass dies normal sei. Allerdings gäbe es ein paar Regeln: Sie seien hier, um ein Spiel auf Leben und Tod zu spielen. Das Spiel dabei wird per Zufall ausgewählt, und hat immer einen Haken. Doch warum das alles? Im Verlauf der ersten Folge wird dies nach und nach klar. Denn wir befinden uns in einer Zwischenwelt und das Spiel entscheidet über das Weiterkommen ins Jenseits…

Was bei der ersten Episode von Death Parade noch so wirkt, als sähe man eine Folge von der Twilight Zone (oder das Pendant für die jüngeren Leser, “Geschichten aus der Gruft”), so erhält man in der zweiten Folge des Animes mehr Erklärungen über die Welt, in der der Anime spielt, sowie die Bar. Dabei sieht man das alles aus der Sicht einer neuen Mitarbeiterin, die in ihren Job dort eingeführt wird. Danach kommt es zu den typischen Fällen der Woche. Am Ende jeder Episode gibt es aber immer wieder eine überraschende Wendung.

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Jede Folge neue Charaktere

Serien wie Outer Limits, Twilight Zone, Geschichten aus der Gruft oder Gänsehaut – Stunde der Geister leben davon, dass jede Folge eine neue Geschichte erzählt wird, weswegen es keinen roten Faden durch die Serie gibt – ausgenommen, es ist ein Grundthema bzw. Genre wie SciFi oder Horror vorgegeben. So ähnlich ist das auch bei Death Parade, nur dass es hier ein paar wiederkehrende Hauptfiguren gibt.

Der Großteil der Handlung der ersten vier Folgen zu Death Parade dreht sich um die Menschen, die in die Bar kommen. Darin liegt auch das Problem in der Story, denn es kommt so kaum zu einer Charakterentwicklung. Wir lernen als Zuschauer zwar die Figuren kennen und erfahren immer mal wieder etwas von ihrer Vorgeschichte, doch mit dem Twist am Ende, ist das bei 20 Minuten fast zu wenig. Der Hauptcharakter scheint gefühllos und phlegmatisch – auch wenn dies sein Job und aktuell auch seine Funktion ist. Selbst die Neue zeigt mehr Regung –  durch sie lernt man auch immer wieder neue und interessante Dinge über die Welt und die Spielregeln, die in ihr gelten, kennen. Durch den ständigen Neustart der Handlung samt neuer Figuren geht leider immer wieder die Spannung verloren.

Es ist zwar interessant, was für Personen auftauchen und welche Geschichte hinter ihnen steckt –  damit baut das Spiel an Spannung auf – doch das Muster ist meist schnell durchschaut und am Ende ist doch alles anders, als es scheint. Das zeigt schon allein die erste Folge. Da in Episode zwei die Handlung aus einem anderen Blickwinkel gezeigt wird, wiederholt sich hier natürlich einiges. Doch bei Episode drei kommen neue Charaktere hinzu, und es wird klar, dass es am Ende eine Wendung geben wird.

Spiel auf Leben und Tod

Eine der Regeln des Barkeepers bei Death Parade ist, dass das Spiel, welches gespielt wird sich um Leben und Tod der Teilnehmer dreht. Dabei gibt es natürlich immer wieder andere Einflüsse. Alles scheint immer passend auf die zugeschnitten Spieler zu sein. Man fügt sich durch ein Dartspiel gegenseitig Schmerz zu oder fühlt in einer Bowlingkugel den Herzschlag des anderen. Es sind immer wieder fieser Tricks dabei, man will die Charaktere an ihre Grenzen bringen. “Doch was soll das Ganze?” fragt man sich als Zuschauer, auch hier wird das sehr schnell erklärt und von diesem Muster weicht man erst mal nicht ab. Natürlich sind vier Episoden von zwölf nur der Anfang, doch als Zuschauer hofft man, dass da noch mehr kommt.

Dieser Teil der Handlung erinnert immer wieder stark an ein alte Mysteryserie mit Fantasyeinfluss, so wie die Twilight Zone, dazu passt auch immer der Twist am Ende der Folge. Der Twist am Ende soll den Zuschauer immer wieder schocken oder überraschen. Denn nicht jeder Charakter ist so, wie er anfangs zu sein erscheint. Es zeigt natürlich auch die Wandelbarkeit des Menschen und seine Fähigkeit, auf Extremsituationen zu reagieren – und eine solche Situation ist ein Spiel auf Leben und Tod nunmal. Dabei vergessen die Autoren aber, dass dieses Muster nicht auf Dauer funktioniert, wenn immer wieder neue Figuren hinzukommen. Es wäre wahrscheinlich interessanter gewesen, hätte man sich ein Beispiel an Life on Mars und Ashes to Ashes genommen.

Auf der einen Seite hat man die extrem Situation mit dem Spiel auf Leben und Tod und jeder Charakter verhält sich dabei natürlich anders, auf der Anderen hat man aber die Wiederholungen von ein und derselben Situation und die schließende Wendung am Ende. So etwas nennt man wohl Wechselbad der Gefühle.

Animation

Bei Death Parade sieht man zwar den Animationsstil von Studio Madhouse, dennoch ist es ein eigenständiger Anime. Man hat es mit Death Parade mit einer aktuellen Produktion zu tun und es gibt auch hier immer altbekannte Schwächen, wie man sie aus anderen Produktionen kennt. So sind Charakterzüge kaum zu erkennen, stehen die Figuren weiter hinten im Bild. Kommen sie näher, wird alles detailiert. Man erkennt an den Gesichtern der Charaktere auch ihre Emotionen und Gedanken erst bei näherer Ansicht, was für jede Folge wichtig ist. Einzig und allein der Barkeeper wirkt regungs- und emotionslos.

Dafür kann die Umgebung überzeugen, die Bar wirkt elegant und stilvoll. Damit scheinen viele Charaktere am Anfang überfordert, landen sie doch mit einem Fahrstuhl dort. Zudem ist jedes Spiel anders, das Dartspiel beispielsweise sieht anders aus als das Acarde Game aus Episode vier, welches optisch wohl eine Anlehnung an Street Figther ist. Bei der Animation kann sich Death Parade wirklich sehen lassen.

Synchronisation

Die aktuellen Animes aus dem Hause Universum Anime haben immer eine gute bis sehr gute Synchronisation, so auch Death Parade. Denn hier holte man sich erfahren Sprecher. Der Barkeeper wird von der deutschen Synchronstimme von Keanu Reeves gesprochen, was perfekt zu dem Charakter passt, da Reeves ja gern auch gerne mal ein unterkühltes Schauspiel zum besten gibt. Auch die restlichen Stimmen kommen einem aus verschieden TV-Serien bekannt vor, was die deutsche Fassung ungemein aufwertet.

Natürlich gibt es die übliche Probleme mit der Aussprache und Betonung der zumeist japanischen Namen, doch das wird vermutlich nie besser werden – die Japaner haben in dieser Hinsicht einfach Heimvorteil. Jedenfalls ist die deutsche Synchronisation von Death Parade wirklich gelungen.

FAZIT:

Death Parade Vol. 1 liefert den ersten vier Episoden einen interessanten Einblick in die Welt des Animes. Dabei wird das Muster der Erzählung allerdings sehr schnell deutlich und trübt den Spaß an der Serie etwas. Die Idee ist eine Gute, die funktioniert, nur bei der Story der Woche ist schnell die Luft raus bei gerade mal vier Folgen. Ansonsten kann Death Parade mit der Animation überzeugen, und auch die deutsche Synchronisation ist gelungen.

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Handlung:
“Willkommen in der Bar Quindecim!” Ein besonderer Ort, wie die ahnungslosen Besucher schnell feststellen müssen. Denn hier treffen jeweils zwei frisch aus dem Leben Geschiedene auf den mysteriösen Barkeeper Decim, um sich im weiteren Verlauf ihrem postmortalen Schicksal bei einer Partie Billard, Darts oder Bowling zu stellen. Und so entwickelt sich ein grausames, schicksalsentscheidendes Do-or-Die Spiel, in dem die wahre Natur der Gäste ans Tageslicht tritt …

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BastiTheEnd
Anime/Manga Fan, Review und Newsautor.
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